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80 Jahre ist es in diesem Jahr her, dass die Stadt Belzig von mutigen Bürgern der Stadt kampflos an die Rote Armee übergeben wurde und anschließend die noch 63 Frauen und Mädchen aus der Krankenbaracke des KZ-Außenlagers Roederhof befreit wurden. Seit 1965 gibt aus diesem Anlass ein ehrendes Gedenken an diese Ereignisse.
Über all die Jahre kamen anfangs Frauen, die das Martyrium überlebt hatten. Im vergangenen Jahr verstarb Sonia Libera Metlika, die letzte Überlebende von der wir wussten und zu der wir über ihre Kinder Kontakt hatten. Die Verbindungen zu Angehörigen und Verwandten pflegen wir weiter, so auch zu Anne Catherine del Marmol, deren Mutter im Lager in 16 Tagen zu Tode gequält wurde. Ausgehend von der Entwicklung in der Welt hat sie uns unter dem Titel „Tote und Ungeheuer“ eine persönliche Betrachtung über das Leben der Kinder der Opfer der Nazibarberei und der Kinder der Täter geschickt.
In dieser Betrachtung lässt sie ihr Leben nach dem frühen, grausamen Tod ihrer Mutter Revue passieren, was es für ihr eigenes Leben und das der Familie bedeutete. Auch fragt sie sich, wie leben heute Kinder der Täter, mit dem Wissen, was ihre Eltern grausames, menschenverachtendes getan haben.
Auf unserer Internetseite www.aussenlager-roederhof.de können Sie diese Betrachtung in französischer und deutscher Sprache lesen.
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Arbeitseinsatz an der Gedenkstätte im Grünen Grund
Am 01.03.2025 trafen sich 4 Schülerinnen und 7 Schüler mit ihrem Lehrer Herrn Landeck vom Fläming-Gymnasium und Mitglieder des Förderkreises Roederhof an der Gedenkstätte für das Außenlager Roederhof vom KZ Ravensbrück zu einem Arbeitseinsatz.
Zu Beginn erfolgte eine kleine Einführung zur Geschichte dieses Platzes am Rande der Stadt, auf dem sich am Ende des 2. Weltkrieges Grausames ereignet hatte. Frauen und Mädchen, die hier untergebracht waren und in der Munitionsfabrik Zwangsarbeit leisten mussten, bezeichneten das Lager als „Lager des langsamen Todes“.
Bei dem Einsatz ging es darum, die Sicht auf vorhandene baulichen Reste des Lagers wieder zu verbessern. Also wurden nachgewachsene Äste an den Bäumen und kleines Strauchwerk um die Fundamentsteine der Baracken beseitigt. Die 7 männlichen Gymnasiasten beseitigten mit Feuereifer einen kleinen abgestorbenen Baum, der auf die Barackenfläche zu stürzen drohte. Um die Konturen deutlicher zu machen, wurde das abgeschnittene Strauchwerk zwischen den Fundamentsteinen abgelegt. Zuvor hatten die Schüler den Weg zum Fundament der Waschbaracke begradigt. Er war von Wildschweinen völlig zerwühlt. Auch an der Waschbaracke beseitigten sie den Aufwuchs. Wenn Schüler ganzer Schulklassen auf dieser kleinen Grundfläche stehen, wird deutlich, wie eng es war, wenn 24 Frauen sich 12 Duschen teilen mussten.
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Geschenk aus dem Nachlass von Helga Kästner
Unsere Ehrenbürgerin Helga Kästner ist am 22.01.2025 verstorben. Ihr Vermächtnis als Chronistin unserer Stadt und der umliegenden Gemeinden zeigt sich in zahlreichen Büchern und Chroniken. Das Buch „Chronik der Stadt Belzig – Kriegstagebuch April 1945 - Munitionsfabrik Roederhof“ hat als Einband das Gemälde „Der lange Weg“ von Imad Alfil. Als er 2015 aus Syrien nach Bad Belzig kam, hatte er sein Kunststudium nach 3 Jahren abgebrochen, in seiner Heimat war Krieg. Sein Gemälde passte also sehr gut zum Inhalt dieses Chronikbandes und er stellte es gerne als Einband zur Verfügung. Helga Kästner erwarb dieses Bild vom Künstler.
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Nachruf
Wir trauern um Helga Kästner
Ehrenbürgerin der Stadt Bad Belzig und langjähriges Mitglied des Förderkreises Roederhof.
Am 22. Januar 2025 ist sie für immer eingeschlafen.
Helga Kästner hatte an der Herausgabe der Dokumentationen über die Geschehnisse in und um das KZ-Außenlager Roederhof einen großen Anteil.
Als langjähriges Mitglied unterstützte sie uns mit Beiträgen und Berichten von Zeitzeugen. Immer half sie uns, wenn es bei uns Jüngeren Fragen dazu gab, erklärte uns Zusammenhänge. Sie hat mit dafür gesorgt, dass das dunkelste Kapitel unserer Stadt nicht in Vergessenheit gerät. Mit ihrem unerschöpflichen Wissen und ihren persönlichen Erfahrungen wird sie uns fehlen.
Ihren Kindern Katrin und Ralf nebst ihren Angehörigen sprechen wir unser tiefempfundenes Beileid aus.
Für die Mitglieder des Förderkreises
Inge Richter
Bad Belzig, Januar 2025
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Briefe zum Jahreswechsel
Auch im Dezember 2024 haben wir an die Freundinnen und Freunde des Förderkreises Roederhof einen Jahresbrief geschickt. Wir erhielten zahlreiche beachtenswerte Antworten. Diesmal kam sogar ein neuer Kontakt hinzu.

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Bad Belzig, Dezember 2024
Liebe Freundinnen und Freunde
in Frankreich, Belgien, Italien, England und Deutschland,
am 3. Mai fand im Grünen Grund wieder eine beeindruckende Gedenkveranstaltung statt. Die Schuldirektorin des Fläming-Gymnasiums, Kathrin Wiencek, sprach zu den Anwesenden, eingedenk der aktuellen Situation in der Welt, in der Kriege wieder ein Mittel der Politik geworden sind! Die Schülerinnen mit ihrer Musiklehrerin Frau Galle sangen das inzwischen zum immateriellen Weltkulturerbe erklärte Lied der „Moorsoldaten“ und Effi Görisch sprach über die Entstehung, Verbreitung und Bedeutung dieses Liedes. Aus Belgien war wieder Helena Rens, diesmal in Begleitung ihrer Tochter Annemie, angereist. Sie mahnte, nicht nachzulassen, im Gedenken an die Opfer während der dunklen Zeit des Faschismus.
Wenige Wochen nach dem Gedenken erhielten wir aus Triest von den Kindern die traurige Nachricht, dass die letzte überlebende Frau des Außenlagers Roederhof, Sonia Libera Metlica, kurz nach ihrem 96. Geburtstag verstarb. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren und auch künftig den Kontakt mit ihrem Sohn Maurizio und seiner Frau Alessandra pflegen.