Diese Dokumentation wurde von Belziger Gymnasiasten gemeinsam mit ihrer Französischlehrerin Britta Freydank übersetzt und fand Eingang in das Buch "Schicksale" (2001) von Gerhard Dorbritz. Auf Grund ihrer freundlichen Briefe und Einladung zur Gedenkveranstaltung am 3. Mai 1998 entschloss er sich, mit drei seiner Töchter den schweren Weg nach Belzig zu gehen.
All die folgenden Jahre gab es einen regen Kontakt mit Gehard Dorbritz, der nach dessen Tod von ihm aufrechterhalten wurde.
So erhielt Patrick del Marmol auch unseren Jahresbrief an die Freundinnen und Freunde des Förderkreises Roederhof. Am 11. Januar 2019 antwortete er uns auf diesen Brief. (s. u.).
Auf unseren Brief, den wir ihm im Juli 2019 schrieben und in dem wir ihm von unserem Vorhaben erzählten, dass wir aus Anlass des 75. Todestag seiner Mutter die szenische Aufarbeitung "Das rote Tuch" erneut für die Schüler/innen und die Bevölkerung von Bad Belzig zeigen wollen und ihn herzlich dazu einluden, erhielten wir keine Antwort. Unser Jahresbrief 2019 blieb ebenfalls unbeantwortet. Nun kennen wir den traurigen Grund dafür.
Wir werden Patrick del Marmol ein ehrendes Gedenken bewahren und auch künftig das Schicksal seiner Mutter nicht in Vergessenheit geraten lassen.
Förderkreis Roederhof
Inge Richter
Der letzte Brief von Patrick del Marmol an den Förderkreis Roederhof
Übersetzung (Anna-Lena Fiedler und Beate Hendrike Schönefeld mit Französischlehrerin Karin Liepe):
Montaigle, 11. Januar 2019
Liebe Frau Inge Richter,
ich möchte mich für alles bedanken, was Sie und der Förderkreis Roederhof dafür getan haben, dass die Konzentrationslager und die Grausamkeiten, die dort begangen worden sind, nicht vergessen werden.
Außerdem gratuliere ich Ihnen zu dem Preis der Stadt Bad Belzig, der ist Ihnen bestimmt eine Ermutigung, Ihre Arbeit der Erinnerung fortzuführen - mit dem Erfolg des Stückes "Das rote Tuch", das die Geschichte meiner Mutter, Marie-Louise del Marmol, dargestellt hat.
Die Erinnerungen an diese außergewöhnliche Frau sind immer noch schmerzhaft für meine Schwester Anne-Catherine und mich.
Es ist wahr, dass man wachsam bleiben muss und dass das Zeitgeschehen nicht gerade beruhigend ist mit der Rückkehr von Gewaltherrschaften und Fremdenfeindlichkeit.
Ein herzliches Dankeschön an Sie und Ihren Bürgermeister Roland Leisegang.
Herzliche Grüße,
Patrick del Marmol